Nach einer 400000 Kilometer langen Reise zum Mond mit 25000 Fahrgästen war eine Neubeschaffung erforderlich

Am 7. Januar 2015 ging Faßbergs erster Bürgerbus an den Start und das seinerzeitige Gründungsmitglied und 1. Vorsitzende Helmut Krenz überreichte den ersten Fahrgästen eine Rose und der ehrenamtlichen Fahrerin Iris Franzen einen dicken Blumenstrauß. War auch die erste Tour eine Leerfahrt, kamen jedoch bis zum Abend zehn Fahrgäste zusammen. Nach diesen kleinen Startschwierigkeiten, kam der Faßberger Bürgerbus zunächst langsam ins Rollen, um jedoch bald jährlich immer mehr Fahrgäste zu befördern. Bis heute hat der Bürgerbus in fünf Jahren rund 25000 Fahrgäste befördert und dabei eine Strecke von rund 400000 Kilometer bewältigt, also einmal bis zum Mond. Eine stolze Leistung, die bis auf versicherte Unfallschäden wenig zusätzliche Kosten eingebracht hat. Die ehrenamtlichen Fahrer haben durch umsichtige Fahrweise dazu beigetragen, dass selber keine Unfälle verursacht wurden. Aber nach fünf Jahren und einer Reise zum Mond war es an der Zeit, an eine Neubeschaffung zu denken. Im Frühjahr des vergangenen Jahres wurde ein neues Fahrzeug bestellt und rund neun Monate später, am 19. Juni 2020 wurde der neue Bürgerbus den Faßberger Bürgern vorgestellt. Hier war er der Anziehungspunkt auf dem Faßberger Wochenmarkt, der jedoch infolge Regenwetters nur mäßig besucht war. Damit der Bus mit dem heutigen Führerschein gefahren werden darf, ist sein zulässiges Gesamtgewicht auf 3,5 Tonnen begrenzt. Um trotzdem alle notwendigen Einbauten für einen Bürgerbus einbauen zu können, musste das Fahrzeug um einen Meter kürzer gebaut sein, bei gleichzeitiger Erhaltung von acht Sitzplätzen. Der Platz für Rollstuhl oder Fahrrad musste daher reduziert werden, sonst hätte auf einen Sitzplatz verzichtet werden müssen. Der Bürgerbus ist wieder auf der Basis eines Mercedes-Sprinters entstanden und ist mit der neuesten Technik ausgestattet. Ein Dieselmotor mit Euro 6 und 150 Pferdestärken aus 2,2 Litern Hubraum bringen den Bus ins Rollen, der wegen des Frontantriebes nun auch auf eine Kardanwelle verzichten kann, was gleichzeitig Gewicht einspart. Die Kosten für den „Neuen“ bezifferte der Vorsitzende des Faßberger Bürgerbusvereins Manfred Franzen mit 95500 Euro. Davon übernimmt die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) Niedersachsen in Hannover mit 64500 Euro den größten Anteil, 29320 Euro kommen vom Landkreis Celle und 1680 Euro aus Eigenmitteln. In den nächsten Tagen werden die letzten Innenumbauten vorgenommen, so dass der neue Faßberger Bürgerbus bald in den Straßen von Faßberg auf den Wegen nach und von Unterlüß sowie Munster zu sehen sein wird. Wegen des regnerischen Wetters war der Andrang bei der Busvorstellung während der Marktzeit überschaubar. Aber beim Bürgerbusverein Südheide fand der neue Bus auch Interesse, die in den nächsten Wochen ebenfalls ihren neuen Bürgerbus in Empfang nehmen werden. Nun gilt es für die ehrenamtlichen Fahrer, sich mit dem neuen Bus vertraut zu machen. Es ist aber zu erwarten, dass dies schnell gelingt, denn durch die Verkürzung des Busses um einen Meter, hat er an Wendigkeit gewonnen. Vielleicht sind diese Erleichterungen auch Anlass von interessierten Bürgern, sich als ehrenamtlicher Fahrer zur Verfügung zu stellen. Dabei sind die Fahrer heute stolz darauf, dass auch Frauen zu ihren Kollegen zählen und alle freuen sich, wenn sich weitere Fahrer zur Verfügung stellen, so dass die Belastung für den einzelnen Fahrer geringer werden kann.